GEFÄHRLICHES HUNDESPIELZEUG!

Geht man mit Vorkenntnissen von artgerechtem Tierspielzeug in Tiergeschäfte, stellt man schnell fest, dass zwischen absoluten Verkitschungen auch wirklich ungeeignetes, weil für den Hund sogar lebensgefährliches Spielzeug in den Regalen lauert. Bei manchen Spielzeugen sollte es eigentlich einen Gefahrenhinweis geben. Die Grenze zur Fahrlässigkeit ist bei vielen Produkten sicher überschritten. Es ist vermutlich nur mehr eine Zeitfrage, wann der erste beherzte Hundehalter, welcher Opfer durch die geldgierige Gedankenlosigkeit der verschiedenen Vertreiber von solch Spielzeug wurde, sich mit einer Klage wehrt. Hoffentlich folgen ihm viele nach und es kommt dadurch zu einem Umdenken.

Nun zu den Spielzeugen im einzelnen:
Tennisbälle sind als Hundespielzeug weit verbreitet! Ungeeignet – weil der synthetische Glasfaserfilz Kratzer im Zahnschmelz des Gebisses der Hunde verursacht, in denen sich Bakterien und somit Zahnbelag bilden. Weiters greift der Filz die Magenschleimhäute des Hundes an. Diesen Tennisballfilz findet man auch auf vielen anderen Hundespielzeugprodukten. Es kommt immer wieder vor, dass ein Hund einen Ball (auch Tennisball) im Flug fängt und dieser anschließend in der Gurgel stecken bleibt. Den Personen gelingt es meistens nicht, dem panisch um Luft ringenden Hund den glatten Ball zu entfernen. Er rutscht immer tiefer in die Gurgel und der Hund erstickt qualvoll. Darüber hinaus bringt das Spielen mit dem Tennisball einen weiteren ungewünschten Effekt – die Hunde gewöhnen sich sehr leicht das Knautschen an.


In der Hundeabteilung stechen Bälle aller Größen ins Auge; auch solche, die sogar ein kleinwüchsiger Hund verschlucken könnte. Kaufen Sie nur Bälle, die zu groß sind zum Verschlucken oder solche mit Schnur daran, welche auch den Vorteil haben, dass man den Ball viel weiter werfen kann. Bei Moosgummibällen ist zu beachten, dass diese meistens nicht schwimmen. Vermeiden sollte man auch generell Spielzeug mit Innenleben, wie z.B. Glöckchen, Schaumstoff, Plastik. Tiere zerkauen und schlucken fast alles (vor allem Welpen). Genähte synthetische Stoffknochen etc. können auch gefährlich sein, weil sich innen Schaumstoffwürfel, synthetischer Filz usw. befinden. Am besten sind Spielzeuge aus Hartgummi, Leder, Holz. Bei Holzstöcken muß man auf abgerundete bzw. abgesägte Enden achten, um zu vermeiden, dass der Hund sich das spitze Ende eines z.B. bei einem Spaziergang abgebrochenen Astes in den gut durchbluteten Rachen stößt (fast alle abgebrochenen Hölzer haben ein spitzes Ende).


Haben Sie nach eingehendem Studium das richtige Spielzeug gefunden, lassen Sie dieses nach dem Spiel mit dem Hund nicht im Garten liegen. Selbst bei den besten Artikeln gibt es durch Feuchtigkeit und UV-Bestrahlung schnell eine Materialermüdung. Bei porösen Moosgummibällen werden gerne abgebissene Teile verschluckt und müssen dann operativ aus dem Darm entfernt werden. Wenn das Gras im Garten das liegengebliebene Spielzeug verdeckt, kommt es beim Rasenmähen oft unliebsam wieder zum Vorschein. Teure Rasenmäherreparaturen und kaputtes Spielzeug sind die Folge.

 

Zu beachten ist auch, dass Kinder- und Tierspielzeug zu trennen sind! Manche Hunde haben wegen der Gedankenlosigkeit ihrer Besitzer jahrelang Bauchschmerzen, weil sich in ihrem Magen ein Sammelsurium an Legosteinen, Glaskugeln etc. befindet. Trotz allem vergessen Sie nicht, dass das Spielen enorm wichtig ist für die Entwicklung gerade junger Tiere und außerdem die Bindung zwischen Hundeführer und Hund enorm stärkt. Und werfen Sie das Spielzeug nicht immer weg und lassen es apportieren, sondern spielen Sie auch Zieh- und Zerrspiele mit ihm. Sollten Sie für Zerrspiele ausgemusterte Haustextilien verwenden, vergessen Sie nicht, die Knöpfe und Reißverschlüsse zu entfernen. Während des Zahnwechsels (3.-6. Lebensmonat) sollte man darauf achten, nicht zu fest am Lappen zu ziehen, damit langfristig keine Gebissschäden entstehen. Beim Werfen mit einem Apportel flach und nicht hoch werfen, damit der schnell laufende Hund nicht davon getroffen werden kann.



Christbaumunfälle, wo z.B. Hunde Schokoprodukte mit Messinghaken verschlucken, sind auch zu vermeiden. Bei Christbäumen empfiehlt es sich, diese mit einem Deckenhaken, der das ganze Jahr in der Decke bleibt, und einer durchsichtigen Schnur vor dem Umfallen – verursacht z.B. durch einen wedelnden Hund – zu sichern.

Prägen Sie Ihren Hund nicht auf alte Schuhe – er kann sie nicht von neuen unterscheiden!

MERKE:

  • Kein Spielzeug mit Innenleben (Glöckchen o.ä.)!
  • Keine Tennisbälle!
  • Achten Sie vorallem bei Bällen auf die Größe!
  • Kinderspielzeug ist kein Hundespielzeug!
  • Holz, Leder und Hartgummi sind besser geeignet als synthetische Materialien!
  • Keine abgebrochenen Äste mit spitzem Ende werfen!
  • Hüte Deinen Hund und Dich vor sogenannten Christbaumumfällen!
  • Räume nach dem Spielen im Garten das Hundespielzeug weg!